Recht auf Spiel
Spiel ist ein Grundbedürfnis von Kindern. Kinder haben ein Recht auf Spiel. Das regelt der Artikel 31 der UN-Kinderrechtskonvention von 1989, die 1992 in Deutschland in Kraft trat.
Spiel braucht keine Begründung. Spiel ist ein biologisch angelegtes Muster im Menschen. Und zwar das Spiel draußen ohne pädagogische Anleitung durch Erwachsene. Auch Erwachsene spielen, aber Spiel ist ein zentrales Element im Leben von Kindern.
Die UN-Kinderrechtskonvention wurde 1989 von der Vollversammlung der UNO verabschiedet. Mittlerweile ist sie von fast allen Staaten der Erde ratifiziert worden. Darin werden Kindern über die Menschenrechtskonvention hinaus eigene Rechte zuerkannt. Seit 1992 ist sie gültiges Recht in Deutschland.
In Artikel 31, Absatz 1 heißt es:
Die Vertragsstaaten erkennen das Recht des Kindes auf Ruhe und Freizeit an, auf Spiel und altersgemäße aktive Erholung sowie auf freie Teilnahme am kulturellen und künstlerischen Leben.
Sanktionen sind nicht vorgesehen, falls Punkte der Konvention nicht eingehalten werden. Aber Deutschland muss, wie alle anderen Unterzeichnerstaaten, Berichte über die Umsetzung der Kinderrechte vorlegen und zu Versäumnissen Stellung beziehen.
Im April 2013 veröffentlichte der Kinderrechtsausschuss der Vereinten Nationen einen grundlegenden Kommentar zum Artikel 31. Das Bündnis Recht auf Spiel lieferte dafür den deutschen Beitrag. In dem UN-Kommentar wird die Bedeutung von Spiel, auch von eigenständigen Spiel, für die Entwicklung des Kindes hervorgehoben. Auch die Verpflichtung, Bedingungen bereit zu stellen, damit Kinder selbsttätig spielen können, ohne Organisation durch Erwachsene, ist enthalten.
Zum Weiterlesen:
Grundlegender Kommentar Artikel 31 (2013): General comment No. 17 (2013)
Lothar Krappmann, namhafter Soziologe und ehemaliges deutsches Mitglied im UN-Kinderrechtsausschuss, zur Entstehung und zum Inhalt des Kommentars zu Art. 31.
Die Verwirklichung des Rechts auf Spiel in Deutschland ist das Ziel des Bündnis Recht auf Spiel. Dies ist ein Zusammenschluss von Organisationen und Einzelorganisationen, dem jeder beitragsfrei beitreten kann. Hauptaktivität ist die Organisation des Weltspieltags am 28. Mai jeden Jahres.
Das Netzwerk Kinderrechte ist ein Zusammenschluss von vielen Vereinen und Verbänden. Ihr Ziel ist die Durchsetzung der UN-Kinderrechtskonvention in Deutschland.